Einfluss der anterioren Diskusverlagerung auf die Körperhaltung. (Foto: L. Vanini)
Einfluss der anterioren Diskusverlagerung auf die Körperhaltung. (Foto: L. Vanini)
Der Einfluss der Okklusion auf die Haltung des menschlichen Körpers war Thema dieses Kurses. Zunächst einmal plädierte Dott. Vanini für eine Diskussion auf Augenhöhe zwischen Praxis und Wissenschaft. Die evidence based Medicine bestätige in großen Teilen diesen Zusammenhang nicht, lasse aber den Praktiker bei Diagnose und vor allem der Therapie oft alleine. Die lebenslange Behandlung mit einem herausnehmbaren Aufbissbehelf (Schiene) kann jedoch für die oft stark schmerzgeplagten Patienten nicht die einzige Option sein. Dott. Vanini und sein Team stellten ihre Vorgehensweise vor:
Der erste Teil des Kurses beschäftigte sich mit den Folgen eines nicht korrekten Bisses auf die Stellung des Unterkiefers und der Kiefergelenke. Die Muskelkette der betroffenen Seite reagiert mit Verkürzung der betroffenen Muskeln. Beispiele von schiefer Kopfhaltung, Schulterhochstand und Beckenvorstand erläuterten den Zusammenhang. Zur Diagnose wurden die Auswertungen der Magnetresonanz des Kiefergelenkes und die angewandte Kinesiologie vorgestellt.
Die therapeutischen Maßnahmen umfassen im Konzept Vanini´s den Einsatz von passiver Kieferorthopädie (elastodontic therapy) beim Kind und Erwachsenen, die Herstellung von Schienen und schließlich festen Aufbissbehelfen in therapeutischer Position. Bei anhaltender Schmerzfreiheit und positiven Muskeltests kann diese in eine endgültige durch festen Zahnersatz gesicherte Position überführt werden.
Die Herstellung von Schienen und festen Aufbissbehelfen im Labor und ihre klinische Kontrolle sowie die Rolle der begleitenden Physiotherapie rundeten die Fortbildung ab.
Dott. Lorenzo Vanini beim Vortrag
Einfluss der Unterkieferposition in der Sagittalebene auf die Körperhaltung. (Foto: L. Vanini)
Dott. Fabio Ferretti beim Vortrag
physiologische Beziehung der Kiefergelenkstrukturen: Schema und Magnetresonanzbild. (Foto: L. Vanini)